WhatsApp lässt das Handy quasi dauerhaft vibrieren, der Kalender informiert, dass in 15 Minuten der nächste Termin ansteht und man will noch unterwegs kurz das Neueste auf Instagram checken? Wie eine Studie kürzlich herausgefunden hat, fühlen sich immer mehr Menschen von ihrem Smartphone regelrecht gestresst. Doch was kann man dagegen tun? In diesem Artikel verraten wir zwei hilfreiche Tricks, wie man Digital Detox in den Alltag integrieren kann.

Was ist Digital Detox?

Der Name Digital Detox verrät im Prinzip schon, was sich hinter diesem Phänomen verbirgt, das insbesondere in den USA schon längst nicht mehr als Nische bezeichnet werden kann. Ich bin mir sicher, dass dieser Trend auch in Europa in den nächsten Jahren deutlich mehr Anhänger finden wird. Detox bedeutet ins Deutsche übersetzt entgiften. Digital Detox heißt also wortwörtlich sich vom digitalen Leben zu entgiften.

Da wir alle in einer vernetzten Welt leben und Freunde, Familie und Beruf oft verlangen, dass wir am digitalen Leben teilnehmen, ist in diesem Fall eher ein wohldosierter Einsatz des „Gifts“ Digital gemeint. Den wie man bei allen Giften so schön sagt: Die Dosis macht das Gift. Solange man weiß, wann man abschalten muss, kann der digitale Fortschritt ein echter Segen sein. Wenn man nur bedenkt, wie viel Zeit man sich durch E-Mails im Vergleich zum Briefeschreiben spart…

Entschlackung der digitalen Endgeräte

Entgiftung oder Entschlackung bedeutet immer auch Ballast abzuwerfen. Der erste Schritt von Digital Detox sollte also sein, die digitalen Endgeräte auf ihren Mehrwert hin zu überprüfen und nicht sinnstiftende Digitalisierung aus dem Leben zu verbannen. Der Trend geht in den letzten Jahren ja dahin, dass man über immer mehr Geräte verfügt, die ständig mit dem Internet verbunden sind. War es vor wenigen Jahren lediglich der Computer, kam schnell das Smartphone hinzu, anschließend das Tablet, der Fernseher und der neueste Schrei sind Smartwatches. Doch wenn man den Sinn einer Smartwatch ehrlich betrachtet, ist dieser oft überschaubar.

Ist es nicht bloß ein weiterer Screen, der die gleichen Informationen anzeigt, die ich auf dem Smartphone auch ablesen kann? Ist es nicht nur ein weiteres Gadget, das durch die größere Nähe, beziehungsweise Präsenz, meinen Alltag noch häufiger unterbricht, durch das Anzeigen von eingehenden Nachrichten? Wenn Sie diese vorhergehenden Fragen zumindest teilweise mit Ja beantwortet haben, sollten Sie die Smartwatch mal testweise eine Woche weglassen und den Schritt zurück ins Analoge gehen und sich zum Beispiel eine Bauhaus Uhr um das Handgelenk schnallen. Diese Uhren zeichnen sich dadurch aus, dass sie auf das Wesentliche reduziert sind: das Anzeigen der Uhrzeit.

Begrenzung der Nutzungszeit

Wie gesagt, lässt sich ein völliger Verzicht auf alles Digitale in der heutigen Welt nicht aufrechterhalten. Aber mit der Reduktion der Endgeräte ist der erste Schritt schon einmal getan. Im zweiten Schritt geht es darum, die Nutzungszeit zu reduzieren. Und zwar genau die Nutzungszeit, die nicht mehr produktiv ist. Wer kennt es nicht: man aktualisiert zum 20. Mal am Tag den Instagram-Feed, schaut nochmal was sich in der Welt des Sports getan hat oder scrollt gedankenverloren durch den Facebook-Feed. Dieses völlig ziellose Surfen führt dementsprechend auch zu keinem Ergebnis und resultiert letztendlich nur darin, ständig das Gefühl zu haben etwas zu verpassen, wenn man eben nicht auf das Handy schaut. Daher sollten Sie sich zwingen die Nutzungszeit zu begrenzen und immer mit einem klaren Ziel das Smartphone zu bedienen – beispielsweise WhatsApp-Nachrichten zu beantworten oder Nachrichten zu checken.

Ist der ursprüngliche Sinn der Nutzungssituation erfüllt, sollten Sie die Verwendung des Handys anschließend auch beenden. Ein Limit könnte beispielsweise in Form einer Anzahl sein, z.B. „Ich prüfe Instagram nur noch maximal dreimal am Tag“ oder über die Begrenzung der Nutzungsdauer erfolgen. Letzteres funktioniert sogar elektronisch. Bei modernen Smartphones können Sie die App-Nutzung per Software limitieren. So kann man zum Beispiel festlegen, die Nutzung von sozialen Netzwerken auf 15 Minuten pro Tag zu begrenzen. Gerade zu Beginn ist so eine elektronische Hilfe extrem gut, um sich im ersten Schritt bewusst zu machen, in welchen enormen Ausmaß man das Handy eigentlich nutzt.