Neben den Augen sind es die Zähne, welche uns bei einem Gegenüber als Erstes auffallen. Das ist auch der Grund, warum sich die meisten Menschen ein schönes und ebenmäßiges Lächeln wünschen. Durch moderne zahnmedizinische und kieferorthopädische Maßnahmen lassen sich Zahn- und Kieferfehlstellungen heutzutage korrigieren.

Um diese zu erkennen, ist ein Zahnabdruck notwendig. Doch wie funktioniert dieser? Welche Methoden können dabei genutzt werden und was kostet ein Zahnabdruck? All das wirst du im Folgenden erfahren.

Zahnabdruck – Zahn- und Kieferfehlstellungen korrigieren

Zum Zahnarzt geht wohl niemand gern. Und doch gehört der regelmäßige Zahnarztbesuch genauso zur Zahnpflege, wie das tägliche Zähneputzen. Im Optimalfall sollte jeder Erwachsene zweimal im Jahr zur Kontrolluntersuchung zum Zahnarzt gehen. Doch nicht immer bleibt es bei der routinemäßigen Kontrolle.

Werden bei der Kontrolluntersuchung Schäden an den Zähnen oder eine Kieferfehlstellung festgestellt, so ist eine entsprechende Behandlung notwendig. Müssen für die Behandlung Kronen, Brücken, Inlays oder eine Zahnspange angefertigt werden, so muss zunächst ein Zahnabdruck angefertigt werden. Dieser dient als Modell für die spätere passgenaue Anfertigung der benötigten zahnmedizinischen oder kieferorthopädischen Maßnahmen.

Wann ist ein Zahnabdruck notwendig?

Der Abdruck des Gebisses ist notwendig, um die genaue Position der Zähne im Kiefer bestimmen zu können. Das Modell des Gebissabdrucks dient damit als Vorlage, um die benötigten zahnmedizinischen Hilfsmittel anfertigen zu können. Nur so können diese individuell und passgenau auf die persönlichen Größenverhältnisse des Patienten abgestimmt werden.

Ohne einen entsprechenden Zahnabdruck würden angefertigte Kronen, Brücken, Zahnspangen oder Inlays zu Beschwerden beim Kauen und Sprechen führen. Auch langfristige Beeinträchtigungen wie eine Fehlstellung des Kiefers und der darin befindlichen Zähne sowie daraus resultierende Schmerzen könnten die Folge sein. Um dies zu vermeiden, ist es enorm wichtig, einen möglichst exakten Abdruck der Zähne zu erstellen.

Zahnabdruck nehmen – klassisch oder digital?

Jahrzehnte lang wurden Zahnabdrücke beim Zahnarzt mithilfe eines Abformlöffels und einem entsprechend verformbaren Abformmaterials hergestellt. Neben dieser klassischen Methode ist die Anfertigung eines Zahnabdrucks heutzutage auch mit einem digitalen Verfahren möglich. Damit kann der Aufwand für den Zahnabdruck reduziert und das gesamte Prozedere für dich als Patienten angenehmer gestaltet werden.

Die klassische Methode für einen Zahnabdruck

Um Zahnersatz, Prothesen, Zahnspangen, Brücken oder ähnliche zahnmedizinische Hilfsmittel anfertigen zu können, wird zunächst ein Negativ-Abdruck der Zähne oder des Kiefers benötigt. Bei der klassischen Methode für den Zahnabdruck wird dazu ein Abformlöffel aus Metall oder Kunststoff verwendet. Auf diesem wird ein verformbares Abformmaterial aufgetragen.

Dabei handelt es sich meist um Silikon, Polyether oder Alginat. Mithilfe des Abformlöffels wird das Abformmaterial gegen den Ober- und / oder Unterkiefer gedrückt. Sobald sich das Material verfestigt hat, kann der Abformlöffel samt Abformmaterial wieder aus dem Mund herausgenommen werden. Auf dem Material ist nun eine Negativ-Abformung der Zähne im Kiefer entstanden.

Diese klassische Methode für den Zahnabdruck ist bei vielen Patienten sehr unbeliebt. Zum einen ist es für viele Menschen allgemein unangenehm, wenn der Zahnarzt im eigenen Mund arbeitet. Zum anderen muss der Mund für das Einführen des Abformlöffels weit geöffnet werden und bis zum Aushärten des Materials offenbleiben. Viele Patienten verspüren dabei einen unangenehmen Brechreiz, was die eigene Angst vor dem Zahnarzt noch verstärkt.

Das digitale Verfahren für einen Zahnabdruck

Dank moderner Technik ist das Anfertigen eines Zahnabdrucks heutzutage auch ohne Brechreiz und Angst möglich. Hierzu wurde ein spezielles digitales Verfahren entwickelt. Beim sogenannten intraoralen Scan wird der Mundraum mit einer speziellen Kamera abgescannt. Diese erfasst die exakte Position der Zähne im Kiefer.

Auf Grundlage der von der Kamera aufgenommenen Daten wird ein digitales 3D-Modell des Kiefers und der Zähne erstellt. Das digitale 3D-Modell dient als Vorlage für einen 3D-Drucker, der anschließend ein exaktes und reales Modell erstellen kann. Anhand dieses Modells können die benötigten Behandlungsobjekte wie Kronen, Brücken, Zahnersatz oder Zahnspangen angefertigt werden.

Der Vorteil des digitalen Verfahrens gegenüber der klassischen Methode liegt vor allem darin, dass dieses deutlich angenehmer für dich als Patienten ist. Zwar muss die Kamera immer noch in den Mundraum eingeführt werden, die gesamte Dauer des Prozesses ist aber deutlich kürzer. Außerdem verbleibt kein unangenehmer Nachgeschmack des Abformmaterials im Mund des Patienten.

Zahnabdruck selber machen

Der digitale Zahnabdruck kann in der Regel nur in einer Zahnarztpraxis erstellt werden. Hierzu ist spezielles Equipment erforderlich, insbesondere die dafür nötige Kamera. Um einen Abdruck deiner Zähne zu nehmen, musst du heutzutage allerdings nicht mehr unbedingt zum Zahnarzt. Nutzt du die herkömmliche Methode, so kannst du deinen Zahnabdruck auch eigenständig zu Hause erstellen.

Das folgende Video zeigt dir, wie man sich selbst einen Zahnabdruck nimmt.

Wie viel kostet ein Zahnabdruck?

Wie viel ein Zahnabdruck tatsächlich kostet, hängt ganz von der individuellen Behandlung ab. In der Regel kann mit 20 bis 50 Euro allein für den Abdruck gerechnet werden. Das digitale Verfahren ist dabei meist etwas teurer als die herkömmliche Methode, wobei sich auch hier die Kosten in einem vertretbaren Rahmen bewegen.

Für die Höhe der Kosten kommt es vor allem darauf an, für welchen Zweck und in welchem Umfang der Zahnabdruck benötigt wird. Muss für nur einen Zahn ein Abdruck angefertigt werden, ist das günstiger. Wird dagegen für den gesamten Kiefer ein Zahnabdruck benötigt, steigen damit auch die Kosten.

Vor einer zahnärztlichen oder kieferorthopädischen Behandlung erhältst du in der Regel einen ausführlichen Heil- und Kostenplan vom behandelnden Arzt. Auf diesem sind die zu erwartenden Kosten für die gesamte Behandlung und auch im Einzelnen für die Anfertigung des Zahnabdrucks ersichtlich.

Kostenübernahme für Zahnabdruck durch die Krankenkasse

Ob die Kosten einer Zahnbehandlung von der Krankenkasse übernommen werden, ist im individuellen Fall immer unterschiedlich. Hier kommt es insbesondere darauf an, was die Ursache für die Behandlung ist. Übernimmt die Krankenkasse die Behandlungskosten, so werden auch die Kosten für den Zahnabdruck übernommen.

Allerdings übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen nur die Kosten für die klassische Methode des Zahnabdrucks. Entscheidest du dich für das digitale Verfahren, musst du dieses in jedem Fall aus eigener Tasche bezahlen. Mit einer speziellen privaten Zahnzusatzversicherung kannst du dich gegen solche Kosten absichern.

Bist du privat krankenversichert, so hängt die Kostenübernahme durch die Krankenversicherung von deinem individuell abgeschlossenen Tarif ab.